links-lang fetzt!

"Antifaschistische Demonstration in Güstrow"

Am gestrigen Sonnabend demonstrierten etwa 100 Antifaschist/innen in Güstrow. Die Polizei war mit den anwesenden Nazis überfordert.

22.07.2007

Eine Pressemitteilung der Antifa Wismar von gestern.

Heute, am 21.07.07, demonstrierten ca. 100 Personen im Rahmen einer antifaschistischen Demonstration in Güstrow. Unter dem Motto "Für ein Nazifreies Güstrow" sollte die Demo auf die örtliche gewaltbereite Nazistruktur aufmerksam machen.

Die friedliche Demonstration begann um 14 Uhr am Bahnhof. "Schon nach wenigen Metern führte die Demonstration am örtlichen Naziladen vorbei, dort befanden sich zu diesem Zeitpunkt 40 Neonazis, die uns verbal attackierten und uns danach zum Markt folgten", berichtete Silvio Maifeld, Pressesprecher der Antifa Wismar. Die Teilnehmer_innen der antifaschistischen Demonstration gingen nicht auf die massiven Provokationen seitens der Nazis ein und setzen die Demonstration friedlich fort. Auf dem Rückweg zum Bahnhof, ca. 200m vom Naziladen entfernt, versuchten die Nazis das Weiterkommen der Demonstration durch eine Sitzblockade zu verhindern. "Damit versuchten sie das erneute Vorbeikommen der Demonstration am Naziladen zu verhindern", so Silvio Maifeld weiter, "dies gelang ihnen jedoch nicht."

Die Polizei zeigte einmal mehr, dass sie nicht in der Lage ist, die Gefahrensituation im Vorfeld richtig einzuschätzen, und war mit viel zu wenig Beamt_innen im Einsatz und zudem sichtlich überfordert. Dies äußerte sich unter anderem dadurch, dass dem mehrfache Zeigen des Hitlergrußes und dem Rufen von "Sieg Heil!" am Rande der Demonstration trotz mehrfacher Aufforderung nicht sichtbar nachgegangen wurde. Die eingesetzten Zivilbeamten der Kriminalpolizei, die die antifaschistische Demonstration durchgehend abfilmten, machten keine Anstalten, diese Straftaten bildlich festzuhalten. "Zur Zeit wird ein mögliches rechtliches Vorgehen wegen Strafvereitelung im Dienst gegen die Beamt_innen der Kriminalpolizei in Erwägung gezogen", so Silvio Maifeld.

Das Naziproblem in Güstrow, dass heute mehr als deutlich sichtbar wurde, zeigt die eindeutige Notwendigkeit antifaschistischen Engagements in der Region. "So wird diese Demonstration mit Sicherheit nicht die letzte in Güstrow gewesen sein", so Silvio Maifeld, "man darf aber auch nicht vergessen, dass es in vielen weiteren ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns ähnliche oder gar akutere Probleme mit Nazis und deren Strukturen gibt, die es immer und überall öffentlich zu machen gilt."