Fodil bleibt hier! - Für ein Bleiberecht von Opfern rechter Gewalt

Kurzfristig hat der interkulturelle Verein Tabulos e.V. eine Protestaktion am Donnerstag vor dem Neubrandenburger Rathaus angemeldet. Von 16.oo bis 18.oo Uhr wollen der Verein und weitere Gruppen gegen die Festnahme des Asylbewerbers Fodil F. und seine Verbringung in Abschiebehaft am letzten Freitag protestieren.

09.06.2004

Fodil ist Asylsuchender aus Algerien und lebt im Neubrandenburger Flüchtlingsheim. Am ersten Aprilwochenende wurde der 23jährige auf einem Supermarkt-Parkplatz in der Bachstrasse angegriffen und so schwer verletzt, dass ihm im Krankenhaus ein Hoden entfernt werden musste. Mehrere Männer traten und schlugen in dieser Nacht auf Fodil ein - dabei beschimpften sie ihn und riefen er solle aus Deutschland verschwinden. Jetzt - nur zwei Monaten nach dieser rassistischen Attacke - ließ die Stadt Neubrandenburg Fodil im Rathaus verhaften und will ihn aus Deutschland abschieben.

Mehrere Gruppen und Verein setzen sich jetzt für Fodil ein:
Wir fordern die Aufhebung der Abschiebehaft! Wir fordern die Stadt Neubrandenburg auf, sich für ein dauerhaftes Bleiberecht von Fodil einzusetzen.

Bleiberecht für Opfer rassistischer Gewalt!
- weil damit der gesellschaftlichen Ächtung rassistischer Gewalt kaum deutlicher Ausdruck verliehen werden kann
- weil den rechten Tätern damit klar gezeigt wird, dass sie Ausländer auch nicht mit Gewalt vertreiben können
- weil dies eine praktische Solidarisierung mit den Betroffenen bedeutet. Den Worten müssen Taten folgen
- weil die extrem unsichere Lebenssituation im Asylverfahren die Bewältigung der traumatischen Gewalterfahrung erschwert