links-lang fetzt!

Konzert mit Band aus rechtsextremer Szene am Freitag in Parkentin

Sächsische Band bewegt sich in Neonazi-Szene - Konzert-Veranstalter/innen ignorieren Problem

19.05.2004

Eine Presseerklärung der Antifa Rostock.

Am Freitag, dem 21. Mai, ist in Parkentin bei Rostock ein Konzert mit diversen Bands geplant. Unter den verschiedenen Namen findet sich auch die Band Saxorior, die nach Informationen der Antifa Rostock zur rechtsextremen Szene gerechnet werden kann. Die Konzert-Veranstalter/innen ignorieren jedoch dieses Problem.

"Diese Band und ihre Mitglieder bewegen sich teilweise offen im Nazispektrum und pflegen Kontakte nicht nur in dieser Szene, sondern auch zur Nazi-Metal-Szene", hat das Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum, ein von der Bundesregierung gefördertes Projekt gegen Rechtsextremismus, recherchiert. In einem Artikel auf dessen Homepage wird aufgezeigt, dass Mitglieder der Band Saxorior enge Kontakte zu Neonazis der verbotenen Kameradschaft Skinheads Sächsische Schweiz wie auch zu rechtsextremen Bands pflegen. Zu Konzerten der Gruppe in ihrer Heimat Sachsen tauchen dementsprechend auch Personen auf, die "offen ihre antisemitische und menschenverachtende Ideologie" zur Schau tragen.

Ähnliches ist auch am Freitag in der Gaststätte "Zum Kutscher" in Parkentin infolge des Auftritts der Gruppe zu erwarten. Die Veranstalter/innen des dort stattfindenden "7. Metal-Openair" sind mehrfach über die Hintergründe der Band Saxorior informiert worden, haben ihr jedoch bislang nicht abgesagt. "Bands mit rechtsextremen Hintergrund wissentlich auftreten zu lassen ist nicht nur unverantwortlich gegenüber einer alternativen Musikszene, die sich gegen rechte Tendenzen erwehrt, sondern auch gegenüber den anderen Musikgruppen, die mit rechten Gedankengut nichts zu tun haben", so Thorsten Brandt, Pressesprecher der Antifa Rostock. "Die Rechtsextremen, die in Parkentin auftauchen werden, werden zwar nicht dem Klischee des Skinheads oder Neonazis entsprechen; das dazugehörige Gedankengut bringen sie allerdings mit."

Der Konsequenz, der Band Saxorior abzusagen und sich von rechtsextremen Umtrieben zu distanzieren, sind die Veranstalter/innen des Konzertes nicht nachgekommen. "Somit tragen sie Mitverantwortung dafür, dass sich Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern weiter verbreitet und die andauernde Welle rassistischer und antisemitische Gewalttaten nicht abreißt", so Thorsten Brandt.