links-lang fetzt!

21.07.2002
Nach rassistischen Anschlägen antifaschistische Demonstration in Lichtenhagen

Anläßlich der rassistischen Anschläge in Rostock-Lichtenhagen in der Nacht zum 20. Juli kam es heute zu einer spontanen Kundgebung mit anschließender Demonstration. Etwa 120 bis 130 überwiegend junge Leute, darunter viele Flüchtlinge, waren dem Aufruf des Antifaschistischen Jugendbündnis aus Rostock gefolgt. In zwei Redebeiträge des Bündnis wurde über die Ereignisse informiert und deutlich gemacht, daß sie ein deutliches Zeichen dafür sind, daß noch kein friedliches Miteinander besteht, wie es am 24. August anläßlich des 10. Jahrestages der Pogrome gefeiert werden soll. Auch wurde Bezug auf die geistigen Brandstifter genommen, die Rassismus und Fremdenfeindlichkeit schüren.

Die folgende Demo ging zu den Orten der Anschläge von Freitagnacht, zum Sonnenblumenhaus, dem Imbiß und dem Asia-Markt. Von den vielen interessierten AnwohnerInnen äußerten sich einige zustimmend zur Demo, und für die Betroffenen der Anschläge war sie ein erkennbares Zeichen der Unterstützung.

Die rassistischen Angriffe sind nunmehr deutlichstes Zeichen gewesen, daß es nicht weit her ist mit einem friedlichen Zusammenleben mit Menschen nicht-deutscher Herkunft in diesem Land. Doch in Rostock wird zehn Jahre nach den Pogromen von Lichtenhagen nicht eine rassistische Politik oder die Stimmung gegen Flüchtlinge wie jüngst in Ducherow, Bad Doberan und Neustrelitz kritisiert. Kraft wird dafür aufgebracht, die Zivilgesellschaft zu feiern.