links-lang fetzt!

15.07.2002
National-Statistisches


Eine geschickte Info, danke!

Die rechtsextreme NPD Mecklenburg/Vorpommern hat nach eigenen Angaben genug Unterschriften gesammelt, um an der Bundestagswahl teilnehmen zu können. Auch dem Landtagswahlkampf würde nichts mehr im Wege stehen. Der Kreisverband Ostvorpommern, für den Mario Kannenberg aus Karlsburg auf der Landesliste steht, wirbt bereits auf seiner Homepage.

Der Ludwigsluster Kreisverband hingegen sammelte am 05. Juli noch Unterschriften gegen internationale Bundeswehreinsätze. Zwei Polizeiwagen schützten die drei Friedensengel dabei vermutlich vor verärgerten Soldaten.

Nichts zu tun hatte die Polizei am Wochenende auf Rügen. In Sassnitz sagte die NPD eine geplante Demonstration ohne Angabe von Gründen ab. Dabei hatten sich die Rechtsextremisten noch vor dem Verwaltungsgericht gegen ein Verbot des Aufmarsches durchgesetzt, berichten die "Lübecker Nachrichten". Das Thema der Aktion, für die auch nicht im Internet geworben wurde, bleibt dabei im Dunkeln. Möglich wäre eine Klüngelei der NPD mit den erfolglosen "Freien Nationalisten" der Insel. Diese wollten vermutlich gegen die kürzliche Schließung des Nazi - Konzertschuppens "Club 18" in Sassnitz und die Verhinderung eines Rechtsrock - Open Air´s auf Rügen protestieren.

Für die Statistik seien noch zwei Vorkommnisse aus Neubrandenburg erwähnt.

Am vergangenen Freitag sammelten einige betagte AktivistInnen der Rechts-Partei "Die Republikaner" in der Innenstadt Unterschriften. Wie andere Parteien des rechten Spektrums auch, mißbrauchten sie dabei das Thema "Kindesmißbrauch" für ihre Zwecke. In Neubrandenburg allerdings recht erfolglos. Als die Rep´s dann noch das Interesse einiger aufgeklärter junger Menschen erregten, brachen sie ihre Aktion ab. Stattdessen zogen sie sich für`s Bierrinken ins die Kneipe "Klöneck" zurück und ließen sich dabei auch noch von der Polizei bewachen.

Natürlich auch gegen Kindesmißbrauch ist der bislang und wohl auch in Zukunft unbekannte "Nationale Widerstand Neubrandenburg". Dieser wandte sich Mitte Juni mit einem, offenbar äußerst streng limitierten, Flugblatt "an die deutschen Bürger". Ihr, mit einer Lebens-Rune unterlegter, Wisch enthält erfrischende Sätze, wie: "Wir fordern eine saubere Stadt, wo unsere Kinder wieder unbeschwert spielen können". Massenarbeitslosigkeit wird als staatliche Willkür bezeichnet. Die Sprayer - Szene soll stärker bestraft und bekämpft werden. Letzteres Thema wird in Neubrandenburg allerdings im gleichen Stil, nur mit mehr Elan, schon vom CDU-Bürgermeister Krüger beackert. Aber das wussten die Verfasser vermutlich nicht - glaubt man Gerüchten, daß es sich bei ihnen um Auswärtige handelt.