links-lang fetzt!

04.03.2002
Neonazis gedenken Horst Wessel

Vorwärts immer, rückwärts nimmer? Die Neonazi-Szene des Landes jedenfalls jedenfalls gibt sich wieder weniger fortschrittlich. Nachdem sie schon Mitte Februar in die Vergangenheit blickte und ein paar Geschichtslügen über die Bombardierung Dresdens verbreitete, griffen die Kameraden nun noch tiefer in die Mottenkiste. Am letzten Februarwochenende wurde Horst Wessel hervorgeholt, der Berliner SA-Schläger, der 1930 wegen seiner Beziehung zu einer Prostituierten von einem Zuhälter erschossen wurde. Wie schon die Nazis sein Schicksal zum Mord durch die Kommunisten hochstilisierten und politisch beluden, ehrten ihn auch die heutigen Nasen mit Flugblatt- und Plakatieraktionen. Während laut Freiem Infotelefon im Raum Nordwestmecklenburg "mit tausenden von Handzetteln viele (..) Landsleute" angesprochen wurden, beschränkten sich die Aktionen woanders auf Plakate zum Gedenken an "der Toten Heldenruhm".